Plansee – Vereinsfahrt im August 2022

Vom 22. bis zum 26. August 2022 ging es für uns wieder einmal auf Vereinsfahrt. Dieses Jahr war unser Ziel der Plansee in Österreich, der zwar ziemlich kalt ist, uns aber mit seinem türkisfarbenen Wasser und der guten Sicht überzeugt hat. In den fünf Tagen dort hatten wir eine echt schöne Zeit, super tolles Wetter und sammelten eine Menge besonderer Erfahrungen und lustiger Momente, die wir so schnell wohl nicht vergessen werden!

Am Montag war unser Anreisetag und wir bezogen das Planseecamp, nur wenige Meter vom See entfernt. In vier Hütten, die einen großen Platz in der Mitte bilden, und in einigen Zelten und Wohnmobilen lag für die nächsten Tage unser Zuhause. Hier hatten wir um elf Uhr dann das erste große Briefing, wo Dominik die Gruppen für die Tauchgänge und den Ablauf des Tages verkündete und wo uns das Seeprofil erklärt wurde. Anschließend ging es für die Tauchgruppen nach und nach ins Wasser, und die ersten Tauchgänge im See wurden gemacht.

Es war echt schön, mal so eine gute Sicht zu haben, und auch die Wasserfarbe war hier viel intensiver als in den Seen normalerweise. Die Unterwasserwelt war auch nicht überall gleich, es gab sowohl hellen Sandboden, auf dem Unterwasserpflanzen wucherten und weiße Muscheln lagen, als auch so eine Art Geröllfeld mit großen Steinen unter Wasser. Immer wieder lagen große Stämme auf dem Seeboden und neben einzelnen Fischen, kreuzten auch kleinere Fischschwärme verschieden großer Fische unsere Wege. Dazu kamen noch zahlreiche versenkte Gegenstände und eine Plattform, die man betauchen konnte – es gab also eine Menge zu entdecken.

Am Abend grillten wir dann alle gemeinsam und für alle interessierten gab es danach noch die Theorie des Aufbaukurses „Nachttauchen“. Dafür wurde auf die hintere Wand unseres Gruppenzeltes, das wir ansonsten fürs Frühstück oder die Abende hernahmen, die PowerPoint-Präsentation projiziert und wir bekamen in Decken gekuschelt, weil es echt kalt war, einen Vortrag mit allen wichtigen Informationen und passenden Bildern. Später haben wir dann gemeinsam den Abend gemütlich ausklingen  lassen, während Mike mit seiner Gitarre und ein paar anderen, Lieder wie „Take me home – country roads“, „wonderwall“ oder  „hey Jude“ gesungen hat.

Am Dienstagmorgen gab es pünktlich um acht Uhr Frühstück und dank unserer fleißigen Helfer, die uns über Wasser immer geholfen haben, konnten wir auf trockenen Bänken und Stühlen sitzen und Brötchen mit allem möglichen Belag genießen. Danach gab es wie jeden Morgen das morgendliche Briefing, diesmal von Mike, und spätestens, nachdem die Sonne über die Berge geklettert war und sich der leichte Dampf über dem See verzogen hatte, wurden die Geräte aufgebaut und in neuen Tauchgruppen getaucht.

Es konnten tolle Erfahrungen gemacht werden, manche machten zum Beispiel Ihren ersten Tauchgang zu zweit ohne Ausbilder oder probierten das erste Mal trocken zu tauchen, während wieder andere weitere Übungen bestehen konnten, die noch bis zum nächsten Abzeichen fehlten oder eine der zahlreichen Attraktionen unter Wasser suchen gingen. Da gab es zum Beispiel einige versenkte Schlitten, eine große Kutsche aus Holz, die Barschwiesen, ein aufgebaute Zelt und ein Segelboot auf verschiedenen Tiefen. Zwischen den Tauchgängen wurde im Schatten entspannt, SUP gefahren oder schwimmen gegangen. Irgendwann mittags wurde auch noch die Theorie für die Interessierten des Aufbaukurses „Scooter fahren“ gehalten und die ersten Tauchgänge mit den vier ausgeliehenen Scootern wurden gemacht. Am Abend wurde wieder gegrillt und in der Dämmerung machten wir uns, zum Teil für den allerersten, Nachttauchgang fertig.

Bis wir im Wasser waren, war es fast dunkel, und Unterwasser konnte man im Schein der Tauchlampe noch viel bewusster die Tiere und die Umgebung entdecken. Einige Tiere zeigten sich auch erst im Dunkeln, beispielsweise konnten wir mehrere Krebse entdecken, die in der Nacht, auf der Suche nach Nahrung, aus ihren Verstecken gekrabbelt kamen. Als wir dann unterm Sternenhimmel, der in den Bergen durch die fehlende Lichtverschmutzung echt beeindruckend schön war, wieder auftauchten, waren wir wieder um einige Erfahrungen reicher. Danach haben wir uns noch um den glühenden Grill gesetzt, uns unterhalten und aufgewärmt, und dann noch spontan Schoko-Grillbananen gemacht.

Nach einer etwas kürzeren Nacht lief der Mittwochmorgen wie gewohnt, dieses Mal war André der leitende Ausbilder und briefte uns nach dem Frühstück für den Tag.

Es wurde wieder geplant, wer wann tauchen geht, was auch wegen der etwas knappen Atemregler wichtig war. Hier am Plansee war nämlich die Besonderheit, dass die Atemregler wegen des kalten Wassers alle umgeschraubt werden mussten, damit man insgesamt zwei erste Stufen hatte und so der Ausfall einer Reglerseite hätte ausgeglichen werden können.  Dementsprechend haben alle aufgebaut und über den Tag gingen alle Tauchgruppen ins Wasser, manche versenkten sich zum Beispiel auf knapp 40 Meter, um eine weitere Attraktion, nämlich das Tretboot, zu besuchen oder machten weitere Spaß- und Übungstauchgänge. Manche der Eltern gingen wandern und glücklicherweise waren am Abend wieder alle gesund und munter aufgetaucht oder von der Wanderung zurück. Zusammen liefen wir dann zu vierzigst zu einer Art Alm, wo wir essen gingen und von Schnitzelplatten, über Käsespätzle, zu Kaiserschmarrn war auch für jeden etwas dabei. Nach und nach gingen dann alle wieder zur Basis zurück und ließen den Abend dort noch weiter ausklingen, bis auch an diesem Abend alle früher oder später auf ihren Isomatten, Luft- oder Bettmatratzen lagen.

So schnell konnten wir gar nicht gucken, da war auch schon unser letzter ganzer Tag angebrochen. Der Morgen startete dafür geradezu mit einem Gourmet-Frühstück, nämlich mit verschiedenen Brötchensorten, und sogar sowohl normalen, als auch Schokocroissants. Am Donnerstag war Tom der leitende Ausbilder und nach der Planung genossen alle den letzten Tag am See, die meisten machten tagsüber mindestens zwei Tauchgänge, es wurde viel gelacht, sich gegenseitig geholfen und zusammen geschwommen. Alle, die auf dieser Fahrt oder in dieser Saison ein weiteres Abzeichen bestanden hatten, machten spätestens an diesem Tag den ersten Teil des Verein-Rituals, nämlich je nachdem was man bestanden hat, auf einer passenden Tiefe die Maske ausziehen und eine kleine gelbe Meerjungfrauen-Ente küssen.

Am Abend wurde ein allerletztes Mal gegrillt, weil wir noch so viel Grillfleisch übrig hatten, für alle die darauf keine Lust mehr hatten gab es aber auch noch Nudeln mit Tomatensoße. Anschließend wurde nochmals ein Nachttauchgang gemacht, bei dem es wieder viel zu entdecken gab. Das Nachttauchen kann man sich ein bisschen vorstellen, wie einen Spaziergang im Dunklen mit einer Taschenlampe, aber man kann echt mehr sehen, als man sich vorher vielleicht ausmalt. Danach wurde schnell warm geduscht, denn der Abschlussabend stand bevor.

Wie es Tradition ist, bekamen wir Besuch aus der Unterwasserwelt: Neptun kam aus den Tiefen zu uns und wir wurden mit Seewasser aus der Meerjungfrauen-Ente „getauft“ und bekamen ein Getränk durch den Schnorchel geschüttet. Dabei wurden manche mehr nass, als gedacht, Jenny zum Beispiel, die ihren dritten Stern bestanden hat bekam, nachdem kurze Zeit ein echter Seekrebs auf ihrem Kopf gesessen hatte, den ganzen Eimer Seewasser über den Kopf geschüttet. Bis zum nächsten Programmpunkt war noch Zeit, und Karla hatte eine Idee entwickelt: rund um die einzelnen Hütten wurden vier Teams erstellt und jedes Team bekam einen Ausbilder zugeteilt, der innerhalb einer Viertelstunde verunstaltet werden sollte. Darauf folgte dann die Modenschau, und wir kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus. Unsere vier Models waren teils kaum mehr wiederzuerkennen und legten einen super catwalk hin, begleitet von einem passenden Lied und der Ansprache eines Teammitglieds. Dabei ließen sie sich unteranderem weder von riesigen Tüten als Schuhen, noch von glitzernden Kleidern und kleinen Geweihen auf dem Kopf verunsichern. Nachdem die kreative Gruppe um Tom zum Gewinner gekürt wurde und sich die Ausbilder, die von der Aufgabe um sich auch nichts gewusst hatten, wieder normal anziehen durften, hatte Mike seinen Auftritt.

Er stellte uns die selbstgedichtete „Planseehymne“ vor, bei der jeder der 23 Taucher und auch unsere tollen Helfer über Wasser, nämlich die Eltern, eine Strophe gewidmet bekommen hatten, die sich immer mit dem Refrain, den dann alle singen konnten, abwechselten. 12 Minuten lang also, mussten wir über so einige Strophen lachen, die so manches Erlebnis oder kleinen Fauxpas (wie zum Beispiel eine lebendig geglaubte Schildkröte Unterwasser, die in echt aber nur aus Holz war) meistens treffend erwähnte. Danach saßen wir noch ewig zusammen und redeten über dies und das, bis um drei Uhr auch wirklich jeder einen Schlafplatz gefunden hatte – zum Teil für die letzte Nacht sogar unter freiem Himmel.

Am Freitagmorgen, nach der teilweise echt seeehr kurzen Nacht, herrschte dann allgemeine Aufbruchsstimmung. Ein letztes Mal frühstückten wir alle gemeinsam, bevor dann die Zelte abgebaut, die Hütten aufgeräumt und die Autos bepackt wurden. Währenddessen gingen manche nochmal tauchen, oder rannten kurz vor Abfahrt spontan ins kalte Wasser, um doch noch mal kurz zu schwimmen, und dann machten sich alle nacheinander auf den Heimweg.

In den fünf Tagen haben wir nicht nur ganze 78 Tauchgruppen gebildet und 225 Tauchgänge gemacht, die alle zusammen gerechnet eine Tiefe von 1,4 km ergeben haben, sondern auch eine ganze Menge gelacht, geredet und eine tolle Zeit mit tollen Menschen verbracht.

Wir hatten mega Glück mit dem Wetter, das echt jeden Tag richtig gut war und hatten auch wieder eine besondere Gruppenstimmung, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Wassers. Obwohl alle so unterschiedlich waren, hat man sich gut verstanden und sich miteinander unterhalten, egal wie gut man sich vorher kannte, wieviel Taucherfahrung man hatte oder wie alt man war und hat sich immer gegenseitig geholfen. Viele Momente wurden schönerweise auch mit Fotos festgehalten.

Ein großer Dank gilt hier auch den ganzen Ausbildern, die so viel ihrer Freizeit dafür hergenommen haben, um mit uns tauchen zu gehen und uns durch die ganze Organisation, die sicher viel Zeit, Arbeit und Geduld in Anspruch genommen hat, so eine schöne Zeit ermöglicht haben! All das hat auch diese Vereinsfahrt wieder zu einem einmaligen Erlebnis für uns gemacht, an das wir uns noch lange und vor allem gerne erinnern werden.

Autorin: Lisa Terk